Drohungen und Konsequenzen
25. Oktober 2021 von Sindy“Ich wollte ja eigentlich gern noch mit euch spielen, aber wenn du deine Hände nicht waschen willst, geh ich jetzt eben nach Hause…”
“Äh, nein! Das meint die Oma nicht so. Sie möchte nur wirklich gern, dass ihr euch nach dem Spielen draußen die Hände wascht.”
Wir lieben die Großeltern unserer Kinder sehr, doch bei Androhungen von Strafen (und das ist es für das Kind in dem Moment) schreiten wir sofort ein und fahren ihnen notfalls auch über den Mund.
Sowas kommt glücklicherweise bei uns selten vor (zumindest in unserem Beisein). Großeltern wollen oft nur das Beste, indem sie die Kinder zu einem bestimmten Verhalten bewegen.
Dennoch ist es Manipulation des Verhaltens.
soviel zu Drohungen. Wie ist es nun mit Konsequenzen?
Konsequenzen, die ohne direkte Verbindung zur Situation ausgesprochen werden sind für mich einfach nur Strafen. Dass es Konsequenz genannt wird, hilft dem Kind in dem Moment wenig.
“Wenn wir im Bad zu lange brauchen, schaffen wir nachher nur noch eine Gute-Nacht-Geschichte.”
Den Satz haben wir früher oft genutzt, um unsere Tochter dazu zu bewegen sich endlich fertig machen zu lassen.
Ist das logisch? Für uns Erwachsene schon irgendwie. Wir wollen schließlich, dass die Kinder zu einer bestimmten Zeit im Bett sind, damit sie morgens ausgeschlafen sind. Nützliche Erklärung. Oder nicht?
Ich persönlich sage Nein. Meiner Meinung nach kann man alle möglichen Wünsche für sich logisch begründen.
(Btw. funktionieren logische Konsequenzen genauso wie Strafen in der Regel nur kurzfristig und stärken die Bindung nicht gerade.)
Es wird in der Literatur häufig von “natürlichen Konsequenzen” gesprochen, wenn etwas zwingend und unmittelbar nach einer bestimmten Handlung passiert.
Also: “Wenn du den Trinkbecher über deinem Kopf entleerst, wirst du nass.”
Nicht: “Wenn du den Trinkbecher über deinem Kopf entleerst, muss ich dich ins Bad tragen und dir neue Sachen anziehen.“
Schon irgendwie kleinlich, oder? Und Ersteres hält das Kind vielleicht nicht unbedingt davon ab es zu versuchen.
Wir versuchen es seit einer Weile deshalb lieber mit gewaltfreier Kommunikation, statt mit Wenn-Dann-Sätzen.